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Job Slot
Im Interview mit einer internationalen HR-Managerin

Von London nach Saarbrücken oder: Wie Bridget Jones ihren deutschen James Bond traf

– Einblicke in den Job einer internationalen HR-Managerin, die von London nach Deutschland gezogen ist –

Viele Menschen, die in kleineren Städten leben, träumen davon, in einer Metropole wie London zu leben, und ziehen irgendwann dorthin. Claire Raistrick hat es genau andersherum gemacht: Sie ist in der Nähe von London aufgewachsen und hat in der „City“ in einer Personalabteilung (en: Human Resources, kurz HR) gearbeitet. Aber vor sechs Jahren traf sie ihren persönlichen deutschen „James Bond“ und entschied sich, in ein deutsches Städtchen im Saarland zu ziehen.

 

Und wie es der Zufall wollte, suchte imc genau zur selben Zeit in Saarbrücken für die internationale HR-Abteilung jemanden mit Englisch als Muttersprache. Noch ein Volltreffer!

Im Job-Slot-Interview verrät Claire einiges über ihren beruflichen Werdegang, was sie in einem deutschen Supermarkt geschockt hat – und räumt mit einigen Vorteilen über HR auf.

Claire Raistrick

Claire Raistrick

Job | Internationale HR-Managerin

Arbeitet in | Saarbrücken

Bei imc seit | 2020

Superkraft | Zuhören

Lieblingsessen | Roastbeef, Yorkshire Pudding und Bratkartoffeln

Hallo Claire, danke für deine Zeit! Erzähl uns doch erst mal, was du genau in der HR-Abteilung machst.

HR ist ein weites Feld und kein Tag ist wie der andere. Dabei geht es nicht nur den ganzen Tag darum, Leute einzustellen und zu entlassen oder Mitarbeitergespräche zu führen. Personalarbeit hat auch einen strategischen Aspekt und umfasst mehr Aufgaben, als vielen Menschen bewusst ist.

Ich würde sagen, man kann HR grob in folgende Bereiche unterteilen: Recruiting und Bewerberauswahl (oder Talentgewinnung, wie es heute heißt), Leistungsmanagement, Schulung und Entwicklung, Bezahlung und Benefits, HR-Informationssysteme und Arbeitsrecht.

 

Ein Großteil meiner Arbeit besteht darin, die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu stärken. Meine Position erfordert Kompetenzen als HR-Generalistin, das heißt, ich muss zu einem gewissen Grad mit allen Disziplinen des Personalwesens vertraut sein und dabei immer die strategischen Ziele von imc im Blick behalten.

 

Ich bin in spannende Projekte eingebunden, wie zum Beispiel in unsere Diversity- and Inclusion Initiative, das Onboarding, also das strukturierte Einarbeiten neuer Kollegen und Kolleginnen, und es gäbe noch so vieles mehr, was mich interessieren würde. Bei imc arbeiten tolle Menschen und zu meinen Aufgaben gehört es, zusammen mit dem Management ein Arbeitsklima zu schaffen, das niemand verlassen möchte.

Welchen beruflichen Hintergrund und welche Ausbildung hast du?

Angefangen habe ich als Sekretärin in der Zentrale einer Londoner Privatbank, deren Kunden für Investitionen sehr große Summen mitbringen mussten. In unsere noblen Büros in Mayfair kamen Kunden aus Saudi-Arabien, aber auch Lotteriegewinner und bekannte Schauspieler. Das war eine aufregende Zeit. Aber nach ein paar Jahren war ich das tägliche Pendeln mit Zug und U-Bahn leid. Also habe ich einen Job näher an zuhause angenommen, auch diesmal in der Finanzbranche.

 

Eines Tages erzählte mir die HR-Leiterin am Fotokopierer, dass sie eine freie Stelle als HR-Assistentin hätte, und ich sagte: „Da bin ich!“ Eine Woche später konnte ich anfangen. Nach ein paar Monaten fragte sie mich, ob ich gerne studieren würde – da ließ ich mich nicht zweimal bitten. Also begann ich, neben meiner Arbeit als HR-Assistentin, Personal-Management zu studieren, und arbeite seitdem im HR-Bereich. Das war ein Glücksfall, der meine HR-Karriere bestimmt hat.

In welchen Bereichen warst du tätig, bevor du zu imc kamst?

Abgesehen von den Jahren als Sekretärin habe ich immer im Personalbereich gearbeitet. Vor imc hatte ich allerdings noch nie eine Stelle in der IT-Branche. Das bedeutet eine gewisse Umstellung für mich, denn im Finanzwesen müssen sehr detaillierte und strikte Verfahren befolgt werden, besonders wenn es um Compliance und Risikomanagement geht. Und obwohl wir bei imc auch strenge Compliance-Vorschriften usw. haben, ist das kein Vergleich zur Finanzwelt. Allgemein geht es hier entspannter und flexibler zu.

Frau mit rotem Blazer im Geschäftsmeeting

Welche Fähigkeiten sind in deinem Job besonders wichtig?

Vertraulichkeit steht über allem – gut kommunizieren können, objektiv, unparteiisch, gut organisiert und eine gute Zuhörerin sein… Wir haben nicht ohne Grund zwei Ohren und nur einen Mund!

Was magst du an deiner Arbeit besonders?

Ganz besonders mag ich die Bewerbungsgespräche. Da ich international tätig bin, genieße ich das Privileg, mit Menschen aus allen Ecken der Welt zu sprechen, das ist extrem interessant. Dabei ist es superwichtig, dass mein Gegenüber möglichst entspannt ist, um sich optimal präsentieren zu können. Coaching mache ich auch sehr gerne. Aber das ist nicht alles, worum es sich im Personalwesen dreht, und in meinem Fall ist das nur ein kleiner Teil dessen, was ich tue.

 

Mir gefällt auch der strategische Teil, zum Beispiel Rahmenbedingungen einzurichten und die Personalplanung des Unternehmens im Blick zu behalten. Vor allem aber LIEBE ich mein Team! Ich fühle mich privilegiert, mit derart klugen und freundlichen Menschen zusammenzuarbeiten.

Jobslot Über mich

OK, kommen wir zu ein paar persönlicheren Fragen. Du bist von London in die deutsche Kleinstadt Köllerbach gezogen, warum?

Die älteste Geschichte der Welt: Ich war im Skiurlaub in Österreich und da war dieser Mann aus Deutschland... Ich würde jetzt gerne erzählen, dass sich unsere Blicke auf der Piste getroffen haben und wir uns in die Arme gefallen sind. Aber so war es natürlich nicht, sondern wir haben uns in einer Bar beim Après Ski kennengelernt. Er hat kaum Englisch gesprochen und ich kein Wort Deutsch. Ich fuhr nebenbei bemerkt Ski wie Bridget Jones, und er mehr wie James Bond. Aber irgendwie hat es gepasst.

Apres Ski

Hast du große Unterschiede oder sogar einen Kulturschock zwischen England und Deutschland erlebt?

Mein stressigstes Erlebnis, als ich nach Deutschland kam (abgesehen vom Fahren auf der anderen Straßenseite in einem englischen Auto), hatte ich in einem deutschen Supermarkt. Ich hatte ja keine Ahnung, wie wichtig es in Deutschland ist, an der Kasse blitzschnell zu sein. Man muss seine Sachen in Höchstgeschwindigkeit einpacken, bezahlen und dann praktisch losrennen!

Als ich zum ersten Mal in einen Supermarkt ging, war mir das nicht klar. Ich dachte, die Kassiererin wäre besonders unfreundlich, und fühlte mich unter Druck gesetzt. Aber wie es immer ist: kennt man einmal die Regeln, spielt man problemlos mit.

 

Ich empfinde Deutschland als sehr sauber und fühle mich hier sehr sicher. Die Deutschen sind wunderbar. Das Leben findet in Deutschland deutlich mehr im Freien statt als in Großbritannien. Und jetzt, wo ich – imc-Benefits sei Dank – ein E-Bike habe, gibt es für mich kein Halten mehr!

 

Im Geschäftsumfeld konnte ich kaum glauben, dass Deutsche bestimmte Personen mit Nachnamen ansprechen. Ich habe seit meiner Schulzeit niemanden mehr mit Mr. oder Mrs. angesprochen, also das ist hier wirklich anders. Aber im Allgemeinen sind die Unterschiede geringer als man vielleicht denkt.

 

Übrigens kann ich einige der Klischees, die ich gehört habe, überhaupt nicht bestätigen. Es wird zum Beispiel behauptet, dass die Deutschen sehr schroffe E-Mails schreiben oder keinen Small-Talk führen – beides Quatsch. Es stimmt zwar, dass die Leute etwas direkter oder, wie ich zu sagen pflege, „logischer“ sind und schneller auf den Punkt kommen, aber das gefällt mir. Ich fühle mich hier sehr wohl und kann es kaum erwarten, meine erste imc-Weihnachtsfeier in Saarbrücken zu erleben!

Du hast schon für einige Unternehmen gearbeitet, was ist für dich bei imc besonders oder anders im Vergleich?

Für mich machen die Menschen den Unterschied. Die Arbeit bei imc ist wirklich anspruchsvoll, aber sie macht Spaß – und ich glaube, dass sich die Leute hier wirklich umeinander kümmern. Obwohl alle hart arbeiten, ist die Atmosphäre entspannt und es herrscht ein freundlicher Umgangston. In Banken sind die Leute eher spießig, in Anzug und Krawatte, zumindest als ich dort gearbeitet habe.

 

Hier liebe ich es, in meiner Jeans oder so zur Arbeit zu kommen. Ich habe kein einziges schwarzes Kostüm mehr im Kleiderschrank (nur rote Blazer), und das ist ziemlich befreiend. Ich genieße die Flexibilität bei imc und das hybride Arbeitsmodell, das wir hier haben. Oh, und ich liebe es, dass immer Sekt im Kühlschrank ist, auch wenn ich mir nie sicher bin, wer ihn mitgebracht hat …. Oder ob ich ihn überhaupt trinken darf!

breaker Job Slot random questions

Kommen wir zu ein paar zufälligen Fragen. Erinnerst du dich an eine besonders kuriose oder lustige Situation in deinem Job?

Ich könnte wahrscheinlich ein Buch darüber schreiben, was ich in den letzten 20 Jahren so erlebt habe. Man glaubt es nicht, was in Banken (und wahrscheinlich überall) abgeht. Ich hatte immer Bammel von Weihnachtsfeiern, weil ich sicher sein konnte, wenige Tage danach eine Beschwerde auf dem Schreibtisch zu haben. Mir fällt jetzt keine bestimmte Situation ein; jedenfalls keine, die ich hier zum Besten geben könnte.

 

Zu Weihnachten gab es bei imc eine amüsante Situation. Meine Kollegin Desi und ich waren am 23. Dezember im Büro und machten gerade Feierabend, als drei "gesetzte Herren" an der Bürotür auftauchten und uns sehr wohlklingend "We wish you a Merry Christmas" vorsangen. Ich kannte Raffael und Roman, aber als sie weg waren, fragte ich Desi: "Wer war denn der Typ in der grünen Jacke?" Sie war echt geschockt und sagte: "Claire, du weißt nicht, wer Andreas Pohl ist?"

Dazu muss man wissen, dass Andreas eine der Schlüsselfiguren bei imc ist und schon ewig hier arbeitet. Natürlich weiß ich das jetzt auch! (Sorry, Andreas, falls du das hier liest … Aber du hattest eine Maske auf.)

Was wolltest du als Kind werden?

Wie viele kleine Mädchen: Tierärztin. Aber ich habe schon früh gemerkt, dass ich eher zart besaitet bin, also war die Karriere vom Tisch.

Nutzt du E-Learning auch privat?

Ja, ich nutze Duolingo zum Deutschlernen, das mich täglich daran erinnert, meine Übungen zu machen!

Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

„Saving Grace – Bis dein Tod uns scheidet“, ein typisches „Strandurlaubsbuch“. Ich lese aus vielen unterschiedlichen Bereichen. Ich interessiere mich sehr für Bücher über Psychologie und bin ein großer Fan von C. G. Jung.

Würdest du dich heute wieder für deinen Beruf entscheiden?

Ja, hundertprozentig.

 

 

Super, dann vielen herzlichen Dank für dieses schöne und lustige Interview und alles Gute für deine private und berufliche Zukunft!

 

 

 

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Kontakt

Ich bin seit März 2019 Teil des Kommunikations-Teams der imc.

Kommunikation, kreative Inhalte zu erstellen und Social Media sind meine Passion.

 

"Man kann nicht nicht kommunizieren" - Paul Watzlawik.

Ich mag es, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären und die Themen des E-Learnings allgemein verständlich zu beschreiben.

 

Privat liebe ich es zu reisen, lese viel und spiele Skat und Poker.

Über Feedback oder Anregungen freue ich mich jederzeit!

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Nadine Kreutz
Communications Manager