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Zwischen Genie und Wahnsinn: Aus dem Leben eines IT-Systemadministrators

Zwischen Genie und Wahnsinn: Aus dem Leben eines IT-Systemadministrators

Was passiert, wenn man Technik Know-how, Geduld und Hilfsbereitschaft kombiniert? Man erhält einen IT System-Administrator wie aus dem Bilderbuch. Raffael Willems, Head of Internal IT bei imc, ist so ein Kandidat. Aber leider läuft es in der IT eben nicht immer wie im Märchen…

Ein bisschen verrückt muss man schon sein, um diesen Job zu machen. Denn die Arbeit der internen IT umfasst weitaus mehr als „hast du mal versucht den Laptop aus- und wieder einzuschalten?“.

Raffael Willems ist seit rund einem Jahr Head of Internal IT bei imc und erklärt im Interview, wie sein Arbeitsalltag als System-Administrator aussieht und wieso neben Neugier auch Geduld, Kommunikation und Empathie für seinen Beruf unerlässlich sind.

Raffael Willems

Raffael Willems

Job | Head of Internal IT

Arbeitet in | Saarbrücken, Deutschland

Bei imc seit | 2021

Superkraft | Geduld & Hilfsbereitschaft

Lieblingsessen | alles, Hauptsache gut

 

Job Slot job Arbeitsalltag

Hallo Raffael, danke für deine Zeit! Du bist Chef der internen IT bei imc – wie erklärst du deiner 3- jährigen Tochter was du beruflich machst?

Lustigerweise „hilft“ meine Tochter mir tatsächlich sehr gerne bei der Arbeit und will, wenn ich im Homeoffice bin, an einer meiner zahlreichen Tastaturen mit tippen. Sie weiß, dass ich irgendwas mit Computern mache und Leuten helfe. Ich erkläre es ihr so, dass ich für alles zuständig bin das blinkt, piepst, Ärger macht und die Leute bei der Arbeit stört.

Das heißt, du als System Administrator sorgst dafür, dass jede*r bei imc arbeiten kann?

Richtig. Mein Job ist dafür zu sorgen, dass jede*r seine Arbeit erledigen kann. Und spätestens, wenn die Leute von irgendetwas technischem genervt sind, melden sie sich.

Wie kann ich mir das im Arbeitsalltag vorstellen? Wartest du jeden Tag darauf, dass jemand bei dir anruft?

Nein, sicher nicht.  Bei meinem ersten Kaffee lese ich morgens  meine Mails und Teams-Messages, schaue ins Ticketsystem und checke über unser Monitoring, ob alles ok ist, oder ob irgendetwas sehr dringendes ansteht. Dann arbeite ich meine To-Do-Liste für den Tag ab, wozu aber natürlich nicht nur ad-hoc Aufgaben gehören.

Ich habe viele längerfristige Projekte, die einiges an Planung erfordern. Denn Änderungen, die ich anstoße, betreffen alle Mitarbeitenden. Das heißt wenn ich etwas vermassele, können unter Umständen 350 Leute nicht mehr arbeiten. Deshalb sind gute Planung und Kommunikation mit verschiedenen Abteilungen unabdingbar.

Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders?

Das mag im ersten Moment merkwürdig klingen, aber ich mag vor allem die Kreativität. Denn wie schon erwähnt muss ich versuchen Lösungen zu finden, die möglichst alle zufrieden stellen, aber auch unseren strengen Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen gerecht werden. Das ist oft schwierig unter einen Hut zu bekommen. Aber bestimmte Dinge, wie etwa Hardware-Ausstattung oder Security Updates, müssen zentral vorgegeben werden, um professionelles Arbeiten zu gewährleisten.

 

Ich arbeite sehr gerne mit Menschen zusammen und je unterschiedlicher die Leute sind, desto spannender. Denn es ist schon etwas anderes, ob du einen Anruf von einem Entwickler bekommst oder aus dem Marketing. Die Menschen sprechen eine völlig andere Sprache und das meine ich nicht nur im wortwörtlichen Sinn. Was hier bei imc hinzu kommt sind die zahlreichen unterschiedlichen Nationalitäten und Kulturen. Das kannte ich von meinem alten Arbeitgeber nicht, aber ich genieße es sehr.

 

Ich schätze bei meiner Arbeit hier besonders, dass meine Ideen immer auf fruchtbaren Boden fallen. Es gibt kein Denkverbot und jede Idee wird erst mal positiv aufgenommen und nicht von vorneherein geblockt. Man kann sich immer austauschen und versuchen kreative Lösungen zu finden, die für möglichst viele passen.

Welche Eigenschaften braucht man als System Administrator?

Zuallererst Geduld. Als System-Admin hast du immer mit Menschen zu tun und musst sehr viel kommunizieren, erklären oder auch mal die Wogen glätten. Man muss sich klar machen, dass für die meisten Menschen, ganz egal in welcher Firma, IT-Projekte und Prozesse ein notwendiges Übel sind. Die Leute wollen einfach, dass alles funktioniert und ihren Job machen. Das ist auch völlig in Ordnung, aber die Technik ändert sich so rasant, dass auch die IT sich immer wieder anpassen muss.

 

Aber du kannst den Leuten nicht einfach ein neues System vor die Füße werfen und erwarten, dass sie das freudig annehmen und damit arbeiten. Du musst die einzelnen Abteilungen früh ins Boot holen, mit einbeziehen, Geduld haben und verstehen, was sie brauchen, wie sie arbeiten. Ein System, dass im Sales super ankommt, muss im Content noch lange nicht für Begeisterungsstürme sorgen und umgekehrt.

Geduld

Daher finde ich neben Geduld und Kommunikation auch Empathie sehr wichtig. Ich muss mich in die Leute hineinversetzen und verstehen, wo der Schuh drückt und wie ich unterstützen kann. Wenn die Emotionen doch mal hochkochen, muss ich die Leute wieder einfangen und beruhigen.

Das geht im Daily Business damit los, dass du zwischen den Zeilen lesen musst, wie jemand schreibt. Wenn ich schon am Schreibstil erkenne, dass jemand sehr genervt ist, kann ich direkt versuchen zu beruhigen, sodass die Situation nicht völlig eskaliert. Aber das braucht Erfahrung und Fingerspitzengefühl.

 

Eine weitere nützliche Eigenschaft für Sys-Admins ist, sich sehr schnell in neue Themen einarbeiten zu können. Manchmal gibt es Situationen, die schnelle Entscheidungen erfordern und dann muss man in der Lage sein, die entsprechenden Informationen zügig zusammenzusuchen und zu bewerten.

Genauso kann es vorkommen, dass mir Leute wegen eines Problems schreiben, von dem ich noch nie gehört habe. Dann muss ich trotzdem möglichst schnell eine valide Antwort liefern. Generell sollte man immer Lust darauf haben neue Dinge zu lernen; gerade in der IT ändert sich die Technik rasant.

Jobslot Ausbildung

Auf einer Skala von 1-10, wie gut hat dich deine Ausbildung auf deine aktuelle Stelle vorbereitet?

Eine sieben. Ich hatte Glück, weil ich während meiner Ausbildung als IT-System Elektroniker einen Ausbilder hatte, der an mich geglaubt hat. Er hat immer gesagt, dass ich auf einem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn wandle. Aber er hat es verstanden, mir die Dinge, auf die es wirklich ankommt, beizubringen - und zwar nicht nur auf einer fachlichen, sondern auch der persönlichen Ebene.

Durch ihn habe ich einen gewissen Ehrgeiz entwickelt und gelernt an Dingen dranzubleiben, meine Aufgaben zuverlässig zu erledigen und, wenn nötig, in Konflikte zu gehen, aber eben ruhig zu bleiben. Grüße gehen raus an Volker Laufer!

Was hat dich am Beruf des System Administrators gereizt, wie bist du dazu gekommen?

Mein Vater war Grundschullehrer und hat sich schon sehr früh für Computer interessiert. Schon in den 1980ern hat er mit Atari und Commodore eine eigene Lernsoftware geschrieben, auch für meine selbständige Mutter, die Musik unterrichtet hat, hat er ein Notenlernprogramm in Omikron Basic geschrieben. Dabei habe ich meinem Papa immer über die Schulter geschaut - und als ich meinen ersten PC mit Windows hatte, habe ich angefangen Dinge auszuprobieren und mir dadurch viel selbst beigebracht. Da lag es später nahe, einen Beruf mit Computern zu ergreifen.

Dass ich jetzt bei einem E-Learning Anbieter angestellt bin, freut meine Eltern sehr, weil ich sozusagen an ihre Berufe anknüpfe. Ich sehe das genauso und kann mich mit den Werten und dem Produkt der imc sehr gut identifizieren. Back to the roots!

Was unterscheidet imc denn am meisten von deinen vorherigen Arbeitgebern?

Zum einen die Unternehmensgröße, aber vor allem die Art der Kommunikation. Wenn ich hier etwas Neues einführe, hat das spätestens nach zwei Wochen auch der letzte in Australien mitbekommen. Bei meinem vorherigen Arbeitgeber, obwohl es dort nur Standorte in Deutschland gab, hat das ewig gedauert. Hier reden die Leute miteinander, tauschen sich aus und lesen auch meine Updates, die ich zum Beispiel im Blog zur Verfügung stelle.

 

Aber der größte Unterschied ist tatsächlich das Mindset. Bei imc steht man Veränderungen eher positiv als negativ gegenüber, hier muss ich niemandem erklären, dass sich IT nun mal ändert und man nicht mehr so arbeiten kann, wie noch vor 15 Jahren. Vielleicht liegt das auch an der viel größeren Diversität und am Altersdurchschnitt, der glaube ich etwa bei 38 Jahren liegt. Die Leute sind aber auch untereinander entspannt, es gibt keine steife Business Etikette und man hilft sich gegenseitig. Und wenn jemand privaten Stress hat, ist das auch ok, man kann darüber reden und bekommt Unterstützung.

 

Ein Beispiel, das ich für den Umgang und auch die Fehlerkultur hier sehr bezeichnend finde: Ich habe neulich etwas nicht zu Ende durchdacht und wie immer, wenn der Admin selbst Mist baut, betrifft das die ganze Firma. Es war nichts Kritisches, aber ärgerlich. Daraufhin stand ein Kollege völlig aufgelöst in meinem Büro, hat sich tierisch aufgeregt und es wurde kurz laut. Aber abends haben wir nochmal gesprochen, ein Bier getrunken, geredet und alles war ok.

Wo gearbeitet wird, passieren Fehler und das akzeptiert man hier. Die Sache trägt mir auch niemand nach, weil die Leute wissen, dass es keine böse Absicht war und ich direkt dazu gestanden und mich entschuldigt habe. Und man weiß, dass ich sonst einen guten Job mache und immer helfen will.

Aufregung Job Slot

Du bist jetzt seit ziemlich genau einem Jahr bei uns – wie fällt dein Resümee aus?

Obwohl ich erst ein Jahr dabei bin, fühlt es sich an wie zehn, aber das meine ich absolut positiv! Ich habe das Gefühl schon ewig hier zu sein, weil ich schon so viele Leute kenne, an so vielen Projekten und Systemen gearbeitet habe und einfach das Gefühl habe, gebraucht zu werden. Klar ist immer noch viel zu tun und die Prozesse sind noch nicht da, wo ich sie gerne hätte, aber es wird.

Meine Arbeit wird wertgeschätzt, die Leute bedanken sich bei mir und es gibt eine, wie ich finde, sehr gesunde Streit- und Fehlerkultur. Man diskutiert hier mit Argumenten und es gibt nicht diese pauschale Ablehnung neuen Ideen gegenüber, sondern man lebt den Change auch hin zu neuen Technologien. Denn Change hat nicht nur etwas mit der Art und Weise zu tun, wie man arbeitet, sondern auch wie dein Arbeitsplatz ausgestattet ist, und welche Systeme dahinterstecken.

Was wäre dein Wunsch für die Zukunft?

Ich finde wir könnten uns noch besser verkaufen. Ich wusste zum Beispiel, als ich mich beworben habe, fast nichts über imc. Aber der gesamte Bewerbungsprozess hat mich absolut überzeugt und dabei blieb es ja nicht. Auch die Welcome Days, die die Personalabteilung organisiert, fand ich klasse und generell die Art wie ich aufgenommen wurde. Diese Erfahrungen würde ich gerne noch weitertragen und mehr Leute für uns – und auch mein Team – begeistern.

 

 

Das kriegen wir doch bestimmt hin. Vielen Dank für die spannenden Einblicke und weiterhin viel Spaß bei deiner Arbeit!

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Kontakt

Ich bin seit März 2019 Teil des Kommunikations-Teams der imc.

Kommunikation, kreative Inhalte zu erstellen und Social Media sind meine Passion.

 

"Man kann nicht nicht kommunizieren" - Paul Watzlawik.

Ich mag es, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären und die Themen des E-Learnings allgemein verständlich zu beschreiben.

 

Privat liebe ich es zu reisen, lese viel und spiele Skat und Poker.

Über Feedback oder Anregungen freue ich mich jederzeit!

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Nadine Kreutz
Communications Manager